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Gott zugewandte Hände - Brione - September 2011

11. September 2011     

Sonntag - Besinntag

Sonntag – Zeit der Besinnung.
Ich will Sie mit diesem Bild nicht in die Kirche schicken.
Es ist auch gestern Samstag aufgenommen worden. Und es sind die Hände einer Frau, die keinen Sonntag braucht für ihr Gebet. Gebet, Liturgie und Kirchgang gehören für sie zur täglichen geistigen Nahrung.

Auch wer nicht gläubig ist, muss diese Welt deswegen nicht schlicht von sich weisen und in ihr nur den feuchten Mief alter Kirchenmauern vermuten. Sich zu überlegen, was Gebet bedeuten mag, nein, was es für einen selbst sein könnte, lohnt sich auf jeden Fall: Zwiesprache halten mit seinem Leben, in die Stille hören, sie suchen und nicht fürchten, und die Gedanken, die dann kommen zumindest nicht verscheuchen.

Wir alle wissen doch, dass die Farbkraft, die unser Leben bekommt, vor allem davon abhängt, wie wir es sehen mögen und betrachten können, wie wir es annehmen und gestalten wollen, ohne die Bedingung zu stellen, dass eine ganz bestimmte Sache unbedingt gelingen müsse. Wenn wir fragen und nicht alles selber besser wissen wollen – dann hat unser Gebet eigentlich schon begonnen.
Nicht nur sonntags.

Aber wenn der Sonntag wieder so ein Tag werden könnte, an dem die Uhren so langsam gehen dürfen, dass man die Sekundenzeiger wieder hören kann – wie wäre das denn? Wer hindert Sie daran, ihren Sonntag in diese Richtung zurecht zu biegen?