Lookabout

 Ich zeige, was ich sehe

die zufällige Ameise - Juni 2012

5. Juli 2012     

Freund Zufall

Eigentlich wollte ich nur die Blüte fotografieren. Und während ich mich mit der Scharfstellung abmühte, lief mir die Ameise ins Bild.

Ich hätte niemals die Geduld aufgebracht, das Tierchen so lange zu verfolgen, hätte ich es denn zuvor entdeckt, bis es endlich an die richtige Stelle krabbelt. Nein, ich sass einfach da, guckte durch den Sucher und schüttelte innerlich den Kopf (nur innerlich, Verwacklungsgefahr!) ob meines Glücks.

Es sind dies diese kleinen Momente im Leben, in denen ein Gefühl in einem aufsteigt, dass es das Leben gut mit einem meint. Ein Glückspilz sein und es auch annehmen können, das geht doch wunderbar bei solchen kleinen Gegebenheiten, die uns ALLEN widerfahren. Da droht auch kein Neid von gar niemandem, denn diese Sensation gehört nur mir allein. Andere mögen mit der Schulter zucken, und sagen: So what? Aber für Sie, für mich in diesem Moment ist es einfach ein unverhofftes Glück. Etwas, was der Tag nicht versprochen hat, einfach drauf gepackt wurde als kleines Präsent.

Dass ich allenfalls nicht mehr daraus mache, nicht grundsätzlich positiv bleibe und mir auch die grösseren Dinge zutraue, auch weil es doch durchaus sein darf, dass mir die Umstände auch da gewogen sein werden – ja, DAS bleibt dann auch mein Problem.