Lookabout

 Ich zeige, was ich sehe

ein Stück Asphalt - Juli 2012, mit KK

18. Juli 2012     

Die Sensation des nur scheinbar Gleichförmigen

Strasse. Asphalt. Teer. Wie auch immer wir dem Belag sagen, auf dem unsere Reifen möglichst widerstandslos rollen sollen – wir schauen niemals hin. Nie genau. Dies ist ein Stück Quartierstrasse, ursprünglich nur gesplittet, so dass man die einzelnen Steinchen mühelos erkennen kann. Doch erst die vertrocknenden roten Beeren auf dem Boden haben mich hin schauen lassen. Dabei wäre das Bild auch ohne das interessant. Denken Sie sich das ruhig mal weg und schauen Sie ein Weilchen in die Ecken. Wie lange geht es, bis sie nichts Neues mehr entdecken?

Wir sehen so oft Monotonie, wo keine ist.

Manchmal wünschte ich mir, jedes Kind besässe im Alter seiner grössten Neugier ein Makro-Objektiv. Was man da entdeckt, bleibt dann vielleicht Teil einer Geisteshaltung, die Neugier mit Ehrfurcht vor der Vielfalt paart. Und dem Kummer über die eigene flache Wahrnehmung.

Dabei ist dieses Bild gar nicht mit einem Makro gemacht worden, sondern mit einer KK, meiner Kompaktkamera also. Und die vertrocknete Dolde auf dem Asphalt wurde mir zum Fährtenlenker für meinen ansonsten trüben Blick.