Lookabout

 Ich zeige, was ich sehe

Oktober 2013 - Olympus XZ-1

2. November 2013     

Rabatt

Ein Scherzkeks im Walde, gewissermassen. Die Assoziationen dazu sind frei. Ich steuere eine eigene bei:

Die Preisschilder direkt an den Produkten sind längst passé. Billig wollen heute alle sein. Wirklich Vergnügen macht uns der Rabatt: Das Gefühl, unter Preis zu kaufen, das Schnäppchen erwischt zu haben – wir erliegen dieser Lust alle.

Dieser Kleber eines Discounters hat sich in die Natur verirrt, aberwitzig fremd am falschen Ort. Wir aber tragen unser inneres Rabattsystem immer mit uns rum. Wir geben den Dingen ihren Wert und fassen in Bequemlichkeit, was uns unangenehm erscheint. Darin sind wir ganz gut. Was wir uns leisten können ist uns wichtig, was wir uns vielleicht mal nicht werden leisten können, bedrohlich.

Und die Vorsorge für die Natur? Sie ist ein Luxusthema, eine politische Agenda für gute Zeiten, wenn niemand mit dem Verlust von Arbeitsplätzen droht, von denen es komischerweise doch immer weniger gibt.

Wir schaffen eine Welt, in der es billigstes Fruchtjoghurt gibt und teurste Markenturnschuhe, und beides finden wir in Ordnung. Und wollen es haben. Wir wollen Rabatte, weil wir gute Kunden sind. Wir wollen mehr verbrauchen, weil wir Prozente “bekommen”. Und es erhöht sich die Chance in Prozenten, dass sich die grünen Flächen ausdünnen. Aber wir rennen ja jetzt schon mit den scheinbar so ausgeklügelten Joggingschuhen auf Laufbändern. Zumindest wenn’s regnet oder unangenehm kalt ist. Draussen. In der Natur.